Bio-Hofkäserei Engelhardthof

Auf einer Alm in Großarl entdeckte Veronika Engelhardt einst ihre Leidenschaft fürs Käsen: „Ich hab‘ mir gedacht, eigentlich ist das cool – warum machen wir das nicht auch?“ Mit dem Glück, mit der Milch zuhause am Engelhardthof in Ramsau am Dachstein das notwendige Grundprodukt bereits zur Hand zu haben, begann sie in ihrer Küche mit dem Käsen. 2015 übernahmen Veronika und ihr Mann Andreas schließlich die Milchwirtschaft von Andreas‘ Eltern. Veronikas Käse kommt damals bereits so gut an, dass die Küchen-Käserei dank der positiven Mundpropaganda bald schon aus allen Nähten platzte. Noch im Jahr der Hofübernahme bauen Veronika und Andreas deshalb eine eigene Käserei.

Deren Merkmal ist ein großes Fenster, das jederzeit Einblicke in den gesamten Herstellungsprozess des Käses gewährt. „Es ist ja kein Geheimnis, was hier herinnen passiert“, sagt Veronika. In dem hellen, verfliesten Raum verarbeitet Veronika die Rohmilch ihrer 12 Pinzgauer-Kühe. Rohmilch zu verwenden, ist ihr sehr wichtig: „Sie schmeckt einfach viel besser und es bleibt alles drin, was drinnen sein soll“, sagt sie. Zwei Mal pro Woche stellt sie daraus Rohmilchbutter, Joghurt, Frischkäse, Topfen, Frischkäsebällchen in Öl sowie Schnittkäse, der drei Monate reifen darf und mit unterschiedlichen Kräutern wie Bockshornklee verfeinert wird. Besonders begehrt sind ihr „cremiger Ramsauer“, ein besonders cremiger Frischkäse aus Joghurt, und ihre süßen Schotten, die Veronika mit Zucker und Zimt verfeinert. Süße Schotten waren einst eine beliebte Speise beim Almabtrieb in der Region, um die letzte Milch zu verwerten, wenn sich das Käsen auf der Alm nicht mehr lohnte.  

„Ein hochwertiges Grundfutter für die Kühe ist wichtig für die Käseherstellung“, sagt Veronika. Darum kümmert sich ihr Mann Andreas, indem er die saftigen Wiesen am Fuße des Dachsteinmassivs bewirtschaftet und im Sommer Heu sowie Silage für den Winter produziert. Ihre Pinzgauer Kühe genießen derweil den ganzen Sommer über das frische Grünfutter auf den Weiden um den Hof, während das Jungvieh auf der Alm weidet. Das Käsen jedoch macht Veronika immer selbst: „Ich habe schon immer gerne mit meinen Händen gearbeitet. Und am Käsen gefällt mir besonders, dass man aus einem Urprodukt eine endlose Palette an Produkten herstellen kann.“

Danke an die Steiermärkische Sparkasse, die dieses Produzent:innen-Porträt ermöglicht hat.