Dellach

Gerlinde Weger

Vom eigenen, kleinen Hof gut leben können, war das erklärte Ziel von Christian und Gerlinde Weger. Mit dem Ausbau der Direktvermarktung ist es den beiden gelungen.

Wir machen das, was wir selber und gut machen können und dass wir gut davon leben können.

Gerlinde Weger

Schon seit 1995 ist der Hof der Familie Weger bio-zertifiziert. „Für uns ist das eine Lebenseinstellung, so zu wirtschaften, dass es nachhaltig ist. Wir geben dem Boden das, was er braucht, damit er uns etwas zurückgibt. Und wir schauen gut auf unsere Viecher.“ Die Viecher, das sind die knapp 20 Milchkühe, deren Weiden auf den Steilhängen des Gailtals liegen. Diese Wiesen sind für intensive Landwirtschaft nicht geeignet, dafür voller aromatischer Almkräuter. Zweimal täglich werden die Kühe gemolken und die Milch geht als Bio-Wiesenmilch an die Kärntner Milch. Ein Teil davon wird in Gerlindes Küche zu Butter, Joghurt, Topfen und Bröseltopfen verarbeitet.

Neben den weiblichen Kälbern für die Nachzucht ziehen Christian und Gerline auch die männlichen Kälber selbst auf. Sie im Alter von drei Monaten an einen anonymen Schlachtbetrieb im Ausland zu verkaufen, kommt für sie nicht in Frage. Lieber füttern sie die Tiere selbst mit Heu und Milch und lassen sie vom befreundeten Metzger in der Region schlachten. „Natürlich ist das Selber-Aufarbeiten und das Fleisch-an-die-Leut‘-Bringen mehr Arbeit, aber ich hab‘ ein gutes G‘fühl.“Auch die alte Milchkuh wird für den Eigenbedarf geschlachtet. „Das Tier hat mir zehn Jahre Milch gegeben und dann bring ich das Leben auch gut zu Ende. Das ist für uns als Bauern so wichtig.“

Hinterm 100 Jahre alten Bauernschrank auf Rollen versteckt sich noch ein Holzofen, in dem Gerlinde wöchentlich ihr Bauernbrot aus Sauerteig, Roggen- und Weizenmehl mit Kürbiskernen, Leinsamen und Sonnenblumenkernen bäckt. „Die erste Charge waren schwarze Kugeln – zu viel eingeheizt. Aber ich hab‘ einfach immer weiter und weiter probiert.“ Heute ist ihr Brot so gefragt, dass sie es fast nur noch ihren Urlaub-am-Bauernhof-Gästen vorbehält. Schließlich wird alles in Handarbeit gemacht.

Auf einen Blick: