Willkommen zu unserer Juli-Schneckenpost! Wir versorgen dich mit genussvollen Neuigkeiten aus der Welt von Slow Food im Juli...
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Liebe Slow Food Freundin, lieber Slow Food Freund! Der Sommer ist da – und mit ihm die Fülle an Geschmack, Begegnungen und Geschichten. Während auf den Feldern die ersten Ernten eingebracht werden, steht auch bei Slow Food alles im Zeichen der Vielfalt: jener Vielfalt, die unsere Teller bereichert, unsere Landwirtschaft resilient macht – und die aktuell politisch bedroht ist. Denn was Bauern und Bäuerinnen morgen noch anbauen dürfen, wird gerade still und leise in Brüssel verhandelt. Gemeinsam mit unserem Netzwerkpartner ARCHE NOAH setzen wir uns deshalb für ein gerechtes, vielfaltsförderndes EU-Saatgutrecht ein. Denn wir sind überzeugt: Vielfalt ist keine Nische – sie geht uns alle an. Wie gut diese Vielfalt schmeckt, zeigen auch einer unserer jüngsten Neuzugänge im Slow Food Genussführer – der Pilzhof Fungi Faible im Wiener Becken, wo in einer Kreislaufwirtschaft und mit viel Hingabe besondere Edelpilze wachsen. Oder das neue Rezept unserer Slow Food Köchin Babs Zobl, die den feinen Igelstachelbart von Fungi Faible mit Teriyaki und Ramen-Nudeln in Szene setzt – pflanzlich, sommerlich, richtig gut. Ein besonderes Highlight im Juli ist das Jubiläum des Marktes der Erde Parndorf, der sein 15-jähriges Bestehen feiert. Seit 2010 wird er von Monika Liehl initiiert und liebevoll weiterentwickelt – Monika ist nicht nur Co-Vorsitzende von Slow Food Österreich, sondern auch die Pionierin der österreichischen Earth Markets. Parndorf war der erste Markt seiner Art hierzulande – und ist seither weit mehr als ein Ort zum Einkaufen: ein Ort des Miteinanders, der Regionalität, des guten Geschmacks und der gelebten Verantwortung. 15 Jahre bedeuten: Vertrauen, Engagement und eine starke Gemeinschaft von Produzent:innen und Konsument:innen, die Monat für Monat zeigen, wie wichtig gute, saubere und faire Lebensmittel sind. Denn: Essen hat Bedeutung. Am Jubiläumsmarkttag erwartet euch ein Fest für alle Sinne – mit Musik der Tamburizza Parndorf, einem Live-Auftritt von Haubenkoch und Slow Food Pionier Johann Reisinger in der Schauküche, einem Sensorik-Workshop zum bewussten Riechen, Schmecken und Erleben, intuitiven Pflanzenbegegnungen mit Orphelia, einem liebevoll gestalteten Kinderprogramm mit Pony-Reiten und Ziegen-Streicheln sowie einer großen Tombola mit über 100 genussvollen Preisen. Ergänzt wird das Programm durch neue Gesichter wie den Wiener Schneckenzüchter Andreas Gugumuck mit seinem Schneckenmobil, die Biopilzzucht Reiser mit kulinarischer Vielfalt und den Biohof Martina Schmit mit fantasievollen Kürbis-Köstlichkeiten. Und natürlich dürfen auch die erntefrischen Marillen aus Kittsee und Wiesen nicht fehlen. Kommt vorbei, kostet, erlebt – und feiert gemeinsam mit dem Marktteam 15 Jahre gelebte Slow Food Kultur in Parndorf! Auch sonst ist der Juli reich an Slow Food Erlebnissen: Beim Verkostungsabend im Mildwild-Stöckl in Oberösterreich trifft Musik auf regionale Küche, im Weingut Rohrer im burgenländischen Lutzmannsburg werden montags wieder Wein, Literatur und Musik serviert, und in Linz-Lichtenberg sind die Heidelbeeren vom Beerenberg reif. Schließlich lädt in Berg im Drautal der stimmungsvolle Bauern- und Kunsthandwerksmarkt zum Flanieren, Verkosten und Begegnen ein. Wir wünschen wie immer viel Freude und Genuss beim Lesen, Flanieren, Einkaufen, Kochen & Genießen. Herzliche Grüße, euer Team von Slow Food Österreich | |
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Vielfalt in Gefahr – ARCHE NOAH warnt vor den Folgen des neuen EU-Saatgutrechts | |
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| Was dürfen Bauern und Bäuerinnen morgen noch anbauen – und was landet künftig auf unseren Tellern? Diese Frage entscheidet sich gerade in Brüssel. Denn die Europäische Union arbeitet an einer neuen Verordnung über pflanzliches Vermehrungsmaterial (EU-PVM-Verordnung), die tiefgreifende Auswirkungen auf unser Lebensmittelsystem haben könnte. Das Ziel: eine Vereinheitlichung der Regeln für die Produktion und Vermarktung von Saatgut, Obstbäumen, Knollen und anderen Pflanzenvermehrungsmitteln. Doch was nach Effizienz klingt, bedroht in Wahrheit jene Betriebe, die unsere Sortenvielfalt am Leben erhalten – und damit unsere Ernährungssouveränität. Bürokratie statt Biodiversität? Die NGO ARCHE NOAH, langjährige Netzwerkpartnerin von Slow Food Österreich, hat in den letzten Monaten rund 200 kleine Saatgutbetriebe und Obstbaumschulen in 16 EU-Ländern befragt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Viele der befragten Betriebe arbeiten mit einem Jahresumsatz von unter 100.000 Euro – leisten aber Großes. Sie bewahren im Schnitt 152 Sorten aus 41 Kulturarten, vielfach samenfest, lokal angepasst und frei von Patenten. Sie produzieren gentechnikfrei, setzen auf traditionelle Methoden, verzichten auf Pestizide und tragen damit aktiv zum ökologischen Gleichgewicht bei. Doch gerade diese wertvolle Arbeit droht durch die geplanten Regelungen massiv erschwert – oder sogar unmöglich – gemacht zu werden. Die neue PVM-Verordnung sieht keinen Unterschied zwischen Kleinstbetrieben und globalen Saatgutkonzernen vor. Verpflichtende Labortests, umfassende Dokumentations- und Rückverfolgbarkeitspflichten sowie Abstandsregeln zwischen Saatgut- und Lebensmittelproduktion könnten für viele kleine Betriebe das Aus bedeuten. Die Umfrage zeigt: – 30% der Betriebe müssten ihr Sortiment reduzieren, – 13% sogar ganz schließen, – 66% dürften nicht mehr an Landwirt:innen verkaufen, – und allein Laborkosten könnten jährlich rund 30.000 Euro verschlingen. – Außerdem ist die geforderte örtliche Trennung der Saatgutproduktion von der Lebensmittelproduktion, wie sie der Vorschlag vorsieht, ist auf kleinen Höfen oft nicht praktikabel Was die EU-Kommission mit Bürokratie zu regeln versucht, gefährdet ausgerechnet jene, die durch handwerkliche Vielfalt die Resilienz unserer Landwirtschaft sichern. Während multinationale Konzerne von Einheitssystemen profitieren, kämpfen kleine Erhaltungsbetriebe ums Überleben. ARCHE NOAH fordert daher: – Ausnahmen für Kleinstunternehmen von den neuen Berichtspflichten, – angemessene, verhältnismäßige Produktionsvorgaben ohne verpflichtende Labortests, – und die rechtliche Absicherung der nicht-kommerziellen Saatgutweitergabe. Vielfalt ist keine Nische – sie geht uns alle an! Saatgutrecht ist kein technisches Randthema. Es bestimmt, wie vielfältig unsere Felder und Teller in Zukunft sein werden. Deshalb ist ARCHE NOAH politisch aktiv und sammelt Unterstützer:innen in ganz Europa. Über 183.000 Menschen haben bereits die Petition „Hoch die Gabeln!“ unterzeichnet. Hunderte Organisationen und Initiativen machen sich für ein gerechtes Saatgutrecht stark – darunter auch unsere österreichischen Slow Food Convivien und Gemeinschaften. Unterstützt auch ihr diese wichtige Aktion von ARCHE NOAH – mit eurer Stimme, mit eurer Unterschrift oder mit eurer Spende an ARCHE NOAH. | |
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aus unserem Slow Food Genussführer: Fungi Faible Mitten im Wiener Becken, am Fuße des Goldbergs, wachsen außergewöhnliche Pilze: Unter dem Namen Fungi Faible kultivieren Isabell und Bernhard Pasler ganzjährig Edelpilze wie Igelstachelbart, Shiitake oder Kräuterseitlinge – ressourcenschonend, nachhaltig und mit viel Hingabe. In einem umgebauten Presshaus haben sie einen Kreislauf geschaffen, in dem hochwertige Bio-Substrate aus Niederösterreich zum Nährboden für feinste Aromen werden. | |
| | | Was auf den ersten Blick klein wirkt, hat große Wirkung: Als einziger Pilzzuchtbetrieb im Bezirk Baden zeigen die beiden, wie Genuss und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Ihre Pilze beliefern nicht nur ausgewählte Küchen, sondern begeistern auch direkt am Markt der Erde in Parndorf. Wer probiert, versteht schnell: Hier steckt echtes Faible drin – für Vielfalt und für Qualität. | | |
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|  Igelstachelbart-Melanzani-Spieße mit Teriyaki-Soße und Ramen-Nudeln Unsere Slow Food Köchin Babs Zobl bringt mit ihren Rezepten nicht nur saisonales Gemüse auf den Teller, sondern auch viel Kreativität, Geschmack und Freude am Kochen. Diesmal hat sie ein sommerliches Gericht für uns vorbereitet: pflanzliche Spieße mit Igelstachelbart-Pilzen und Melanzani, karamellisiert in Teriyaki-Soße, serviert mit Ramen-Nudeln und Gurke. | |
| Im Mittelpunkt steht der Igelstachelbart – ein besonderer Speisepilz mit zart-faseriger Struktur, der in der kleinen Pilzmanufaktur Fungi Faible in Niederösterreich regional gezüchtet wird. Sein feiner Geschmack erinnert an Meeresfrüchte und bringt zusammen mit der Umami-reichen Teriyaki-Glasur eine ganz neue Note auf den Grill. Ideal für laue Abende, unkomplizierte Gäste-Menüs oder einfach zum Genießen. Das Rezept kommt ganz ohne Fleisch aus, sättigt wunderbar und zeigt, wie vielfältig und aromatisch pflanzenbasierte Küche sein kann. | | | |
| Das vollständige Rezept gibt's ab sofort auf unserer Website: | | | |
|  Slow Food erleben – Termine bis Mitte Juli | |
Mittwoch, 02.07.2026 Slow Food Oberösterreich Verkostungsabend mit Musikgeschmack Im stimmungsvollen Ambiente des liebevoll restaurierten Mildwild-Stöckls serviert Johanna Starkl ein Verkostungsdinner mit regionalen Köstlichkeiten und musikalischer Begleitung. Ein genussvoller Abend voller Geschmack, Geschichten und Begegnungen – exklusiv für Slow Food Oberösterreich. | | | |
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Samstag, 05.07.2025 15 Jahre Markt der Erde Parndorf: ein Fest für die Sinne Seit 15 Jahren steht der Markt der Erde Parndorf für gutes, sauberes und faires Essen – das wird mit einem genussvollen Markttag gefeiert! Freut euch auf Verkostungen, Workshops, Live-Kochen, Musik, Kinderprogramm und jede Menge Slow Food Gemeinschaft. | | | |
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05./ 06.07. & 12./ 13.07.2025 Heidelbeersaison am Beerenberg Die Bio-Heidelbeeren am Beerenberg sind reif – und warten nur darauf, gepflückt oder frisch gekauft zu werden. Ob direkt vom Strauch oder fertig geerntet: Ein Ausflug nach Linz-Lichtenberg lohnt sich für alle, die den Geschmack des Sommers lieben. | | | |
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Montag, 07.07.2025 Montags im Hof | open.Music.stage Ein Sommerabend im Weingut, ein gutes Glas in der Hand – und Musik, die direkt von den Gästen kommt: Bei der open.Music.stage im Hof der Familie Rohrer sind alle eingeladen, spontan zu singen oder zu musizieren. Ein genussvoller Montagabend für Musikbegeisterte, Zuhörer:innen und Weinfans gleichermaßen. | | | |
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Freitag, 11.07.2025 Bauern- und Kunsthandwerksmarkt der Slow Food Gemeinschaft Berg Regionaler Genuss trifft Handwerkskunst: Beim Markt im Herzen von Berg im Drautal erwarten euch ausgezeichnete Lebensmittel, liebevoll Gefertigtes und persönliche Gespräche mit den Produzent:innen. Ein stimmungsvoller Abendmarkt voller Geschmack, Kreativität und gelebter Gemeinschaft. | | | |
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Montag, 14.07.2025 Montags im Hof | WEIN.LITERARIUM Ein Sommerabend im Zeichen von Wein, Poesie und Geschichten: Autorin Astrid Sänger liest aus ihrem neuen Roman NULLEINS, aus ihrem Gedichtband und bislang unveröffentlichten Texten. Dazu gibt’s feine Weine im stimmungsvollen Hof der Familie Rohrer – ein Abend für Literatur- und Genussmenschen. | | | |
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| | „Wir müssen die Vielfalt schützen – statt sie durch Bürokratie zu vernichten.“ Katherine Dolan ARCHE NOAH Leitung Saatgut-Politik | | |
FOTOCREDITS | 1) ARCHE NOAH/ STELLA HALLER; 2) ARCHE NOAH/ THIERRY MONASSE; 3) ARCHE NOAH/ STELLA HALLER; 4) FUNGI FAIBLE/ NICOLE WIESER FOTOGRAFIE; 5) BABS ZOBL; 6) SLOW FOOD OBERÖSTERREICH; 7) MARKT DER ERDE PARNDORF; 8) BEERENBERG; 9) FAMILIE ROHRER; 10) SLOW FOOD GEMEINSCHAFT BERG; 11) FAMILIE ROHRER; 12) ARCHE NOAH; | |
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