Lieber Slow Food Freund,
liebe Slow Food Freundin!

Ob zuhause oder in der Restaurantküche – wer kocht, trifft Entscheidungen, die weit über den Teller hinausreichen. Genau deshalb ist die Gastronomie für uns bei Slow Food Österreich ein Schlüsselakteur auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Esskultur. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir daran gearbeitet, all jenen Gastgeber:innen eine Bühne zu geben, die mit Sorgfalt, Haltung und Verantwortungsbewusstsein genussvolle Erlebnisse schaffen – ob im Catering, beim Heurigen, im Wirtshaus oder im Restaurant. Nun ist es so weit: Die ersten Betriebe, die für ihre gelebte Slow Food Philosophie ausgezeichnet wurden, sind auf unserer Website zu finden – alle Details findet ihr gleich unterhalb.

Dazu stellen wir euch in diesem Monat einen besonderen Kärntner Arche-Passagier vor: den Gailtaler Almkäse. Er gehört zu den wenigen europaweit geschützten Käsespezialitäten mit Herkunftsbezeichnung und wird auf den Almen des Gailtals bis heute in echter Handarbeit aus kräuterreicher Rohmilch hergestellt. Warum sein feinwürziges Aroma nicht nur nach Sommer, sondern auch nach gelebter Tradition schmeckt, erfahrt ihr im Arche-Lexikon.

Unsere Slow Food Köchin Bernadette Wörndl hat sich von diesem besonderen Käse inspirieren lassen und ein Gericht kreiert, das den Almsommer auf den Teller bringt: eine Lauch-Tarte mit Gailtaler Almkäse und Kartoffeln – cremig, aromatisch und voller Vielfalt. Das Rezept der Vielfalt des Monats findet ihr wie immer hier in der Genusspost zum Nachkochen verlinkt.

Und weil auch der April kulinarisch viel zu bieten hat, laden wir euch ein, in unserem aktuellen Veranstaltungskalender zu schmökern. Von Markttagen im Waldviertel und in Wien – dem ersten seit langem in Kooperation mit dem neu gegründeten Convivium Slow Food Wien – über das große Frühlingsfest in Mittelkärnten und das „Steirisch AufRETTERn“ am Pöllauberg bis hin zu Führungen zum Tag der Streuobstwiese, genussvollen Fisch-Guidings oder dem oberösterreichischen Bäckermarkt: Es gibt zahlreiche Gelegenheiten, Slow Food vor Ort zu erleben. Alle Termine und Details findet ihr wie gewohnt im Veranstaltungskalender unten.

Wir wünschen euch viel Freude mit dieser Ausgabe unserer Genusspost!

Herzliche Grüße,
euer Team von Slow Food Österreich

Vorhang auf für die ersten Slow Food Restaurants!

In den letzten eineinhalb Jahren haben wir bei Slow Food Österreich intensiv daran gearbeitet, ein neues Kapitel aufzuschlagen: die Slow Food Gastronomie. Nun ist es so weit – die ersten ausgezeichneten Slow Food Restaurants sind ab sofort auf unserer Website zu finden. Und es werden laufend mehr.

In der Gastronomie wird täglich entschieden, welche Lebensmittel auf unsere Teller kommen – und welchen Wert wir ihnen beimessen. Deshalb sehen wir sie als zentrale Partnerin auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Esskultur.

Warum braucht es eine Auszeichnung von Slow Food Restaurants, wo es doch bereits so viele Gütesiegel und Bewertungen gibt? Weil wir überzeugt sind, dass guter Geschmack allein nicht genügt. Gastronomie trägt Verantwortung – dafür, wie wir mit Lebensmitteln umgehen, wie wir einkaufen, zusammenarbeiten und miteinander kooperieren. Darum glauben wir mehr denn je, dass die Zukunft unserer Gastronomie gut, sauber und fair zugleich sein muss.

Mit der Slow Food Gastronomie holen wir Restaurants, Gasthäuser, Heurige, Bistros, Caterings und viele andere Formen von Gastronomie vor den Vorhang – Betriebe, die zeigen, dass Genuss und Verantwortung Hand in Hand gehen können. Betriebe, die mit jeder Entscheidung einen Unterschied machen – für die Umwelt, für ihre Mitarbeiter:innen, für unsere Ernährungssouveränität – und dabei mit bestem Geschmack überzeugen.

Um diese Haltung sichtbar zu machen, haben wir klare Kriterien entwickelt. In Slow Food Restaurants wird mit frischen, regionalen und hochwertigen Zutaten gekocht. Guter Geschmack ist kein Luxus, sondern Ausdruck von Qualität und Wertschätzung. Regionalität und Saisonalität sind keine netten Extras, sondern das Fundament jeder Speisekarte. Was gerade wächst, kommt auf den Tisch – das schmeckt nicht nur besser, sondern schützt auch Klima und Umwelt.

Biologische Produktion ist für uns die gemeinsame Basis, aber nicht das Ziel. Slow Food Restaurants gehen darüber hinaus: Sie kaufen direkt bei Produzent:innen, arbeiten handwerklich und verzichten auf Fertigprodukte – auch wenn diese bio-zertifiziert sind. Gleichzeitig ist Fairness ein zentrales Anliegen. Faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen und langfristige Beziehungen auf Augenhöhe sind für uns ebenso wichtig wie Geschmack und Nachhaltigkeit.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Erhalt der Vielfalt. Alte Sorten und Rassen wie der Lungauer Tauernroggen oder das Waldviertler Blondvieh haben ihren Platz auf den Tellern – und bleiben so nicht nur erhalten, sondern erlebbar. Transparenz spielt dabei eine große Rolle: Gäste sollen wissen, woher die Zutaten stammen – ob auf der Karte, der Website oder direkt im persönlichen Gespräch. Viele Betriebe setzen darüber hinaus eigene Akzente, etwa durch Zero-Waste-Konzepte, den Anbau eigener Lebensmittel oder durch das Haltbarmachen saisonaler Produkte.

Mit der Slow Food Gastronomie wollen wir all jene sichtbar machen, die mehr tun als gefordert – die mit Haltung, Überzeugung und gelebtem Verantwortungsbewusstsein neue Maßstäbe setzen. Wir zeigen euch die Betriebe, die für uns die Zukunft der Gastronomie verkörpern.

In den kommenden Wochen nehmen wir euch auf unserer Facebook-Seite und auf unserem Instagram-Account mit in ausgewählte Küchen – zu Gastgeber:innen, die Tag für Tag zeigen, was Slow Food Gastronomie wirklich bedeutet.

der Gailtaler Almkäse aus der Arche des Geschmacks

Seit dem 14. Jahrhundert wird im Kärntner Gailtal Käse hergestellt – und das nach wie vor in echter Handarbeit und nur im Sommer, wenn die Kühe auf den kräuterreichen Almen grasen. Der Gailtaler Almkäse ist nicht nur feinwürzig und aromatisch, sondern trägt auch das EU-Gütesiegel g.U. und ist Teil unserer Arche des Geschmacks. Seine besondere Qualität verdankt er der nährstoffreichen Rohmilch und der traditionellen Herstellung in hölzernen Stotzen.

Wer mehr über diesen besonderen Käse erfahren möchte, findet in unserem Arche-Lexikon spannende Hintergründe zur Geschichte und handwerklichen Produktion:

Lauch-Tarte mit Gailtaler Almkäse und Kartoffeln

Hier geht's zum Rezept:

Slow Food erleben –
Termine bis Ende April

FOTOCREDITS | 1) MARA HOHLA; 2) NLW TOURISTIK, GAILTALER ALMKÄSE G.U.; 3) REZEPTE DER VIELFALT; 4) MARKT DER ERDE HORN; 5) PANKRAZHOFER; 6) CATCH & COOK; 7) BROTSÜCHTIG/ BROTKULTUR; 8) SLOW FOOD WIEN/ GUGUMUCK; 9) Slow Food Travel Mittelkärnten; 10) RETTER BIOGUT; 11) GASTWIRTSCHAFT FLOH/ JÜRGEN SKARWAN; 

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