Blog, 26.04.2023

Stop Food Waste Day – Essen retten im Alltag: 10 Tipps, mit denen du etwas gegen Lebensmittel-Verschwendung tun kannst

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem, das nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Auswirkungen hat. Deshalb ist es wichtig, dass Politik und Lebensmittelindustrie handeln, um Abfall zu reduzieren und die Ursachen der Lebensmittelverschwendung anzugehen. Doch auch jede:r Einzelne kann aktiv etwas tun, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Zum Stop Food Waste Day haben wir gemeinsam mit Zero Waste Austria 10 Tipps gesammelt, mit denen du einfach und effektiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen kannst: Von der richtigen Lagerung der Lebensmittel bis hin zur Verwendung aller essbaren Teile - so geht's!

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Weltweit werden jährlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen an Lebensmitteln verschwendet, was nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Auswirkungen hat.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass ganze zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen auf die globale Verschwendung von Lebensmitteln zurückzuführen sind. Das liegt daran, dass für die Produktion, aber auch die Entsorgung von Lebensmitteln enorm viel Boden, Wasser und Energie benötigt werden. Die Verschwendung von Lebensmitteln führt auch dazu, dass wertvolle Ressourcen verschwendet werden.

Fest steht: Die Politik muss handeln, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Es müssen Anreize für Produzent:innen und Verbraucher:innen geschaffen werden, um Abfall zu reduzieren. Die Politik muss auch die Ursachen der Lebensmittelverschwendung angehen, wie Überproduktion und Preisschwankungen.

Weil wir aber nicht tatenlos zusehen möchten und zuwarten wollen, bis von Seiten der Politik und Lebensmittelindustrie etwas passiert, haben wir zum Stop Food Waste Day am 26.4. gemeinsam mit Zero Waste Austria 10 einfach umzusetzende Tipps für dich gesammelt, mit denen du aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun kannst, Lebensmittelabfälle möglichst vermeidest und so am besten Weg zu einem Zero-Waste-Haushalt bist:

  1. Schaffe Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln! Das Wichtigste ist, sich bewusst zu machen, dass gute, saubere und faire Lebensmittel wertvolle Ressourcen sind und nicht verschwendet werden sollten. Kaufe nur hochwertige Lebensmittel, die dir richtig gut schmecken. Informiere dich, wer sie wie produziert hat. Kaufe am besten direkt bei den Produzent:innen, im Hofladen, am Bauernmarkt oder auf den Slow Food Märkten der Erde ein, um zu erfahren, wer hinter deinen Lebensmitteln steckt.
  2. Verwende deine eigenen Behälter und habe sie immer dabei! Nimm deine eigenen Gefäße mit ins Büro und bereite dein Essen daheim vor. Wenn du auswärts isst, nimm ebenfalls deinen eigenen Behälter mit: So kannst du alles, was du nicht aufessen kannst, mitnehmen, vermeidest, dass Lebensmittel weggeworfen werden und reduzierst Einweg-Verpackungsmüll.
  3. Plane deinen Einkauf gut! Ein guter Einkaufsplan ist der erste Schritt zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Bevor du auf den Bauernmarkt, in den Hofladen oder in den Supermarkt gehst, überlege dir, welche Mahlzeiten du in dieser Woche zubereiten möchtest. Wenn du weißt, dass du viel außer Haus essen wirst, kaufe entsprechend weniger ein. Es ist auch hilfreich, öfter frisch einzukaufen, um sicherzustellen, dass du keine Lebensmittel wegwerfen musst. Schreibe eine Einkaufsliste und halte dich daran, um Impulskäufe zu vermeiden.
  4. Lagere deine Lebensmittel richtig! Eine richtige Lagerung der Lebensmittel kann dazu beitragen, dass sie länger haltbar bleiben und somit weniger Lebensmittel verschwendet werden. Trockenwaren sollten in gut verschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Verwende das FIFO-Prinzip ("first-in-first-out"), wenn du den Kühlschrank einräumst, um ältere Lebensmittel zuerst zu verwenden. Tierische Produkte und schnell verderbliche Lebensmittel sollten im untersten Fach des Kühlschranks aufbewahrt werden, wo es am kältesten ist. Obst und Gemüse sollten bei Raumtemperatur oder im Keller gelagert werden. Einige Obst- und Gemüsesorten sollten getrennt voneinander aufbewahrt werden, um eine vorzeitige Reifung zu vermeiden.
  5. Überprüfe die Haltbarkeit deiner Lebensmittel! Überprüfe die Haltbarkeit der Lebensmittel regelmäßig, um zu vermeiden, dass sie verderben und entsorgt werden müssen. Verwende ältere Produkte zuerst. Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, nutze deine Sinne, um zu überprüfen, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. Denn nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, müssen die Lebensmittel deswegen nicht unbedingt sofort ungenießbar sein.
  6. Verwende alle essbaren Teile! Viele von uns haben verlernt, dass man beispielsweise den Strunk vom Brokkoli oder die Blätter von Radieschen essen kann. Im Supermarkt werden diese oft entfernt und weggeworfen. Doch aus diesen Teilen lässt sich noch viel Köstliches zaubern! Viel Inspiration dazu findest du beispielsweise im Kochbuch "Von der Schale bis zum Kern" unserer Slow Food Köchin Bernadette Wörndl. Das gleiche gilt für Fleisch: Auch hier sollten wir nicht nur die Edelteile essen, sondern am besten nose-to-tail.
  7. Verwerte Reste kreativ! Reste können wunderbar kreativ weiterverwendet werden. Verwende Gemüse- und Fleischreste für Suppen, Eintöpfe oder Salate. Überreifes Obst eignet sich perfekt für Smoothies oder Kompott. Wenn du eine große Menge an Obst oder Gemüse hast, die nicht mehr gegessen werden kann, verwende sie für die Herstellung von Säften oder Marmelade. Wenn du größere Mengen an Resten hast, friere sie ein und verwende sie später. Auch das Wasser in Kichererbsendosen kannst du als veganen Eischnee-Ersatz für Schokomousse, Windbäckerei oder vegane Mayo weiterverwenden. Mehr solcher Tipps zur kreativen Resteverwertung findest du am Blog von Zero Waste Austria.
  8. Hole alles aus deinen Lebensmitteln raus! Bleibt dir beim Kochen etwas übrig, das tatsächlich nicht mehr verkocht werden kann, kann es vielleicht im Haushalt auf kreative Weise weiterverwendet werden z.B. Kaffeesatz als Peeling in der Körperpflege, Zitronenschalen zum Putzen, Schalen von Zwiebeln, Avocados oder roten Rüben, um Textilien ohne chemische Mittel einzufärben, ... Unser Netzwerkpartner Zero Waste Austria hat auf seinem Blog jede Menge Ideen für den Zero Waste Haushalt gesammelt.
  9. Rette Lebensmittel mit Apps! Eine weitere Möglichkeit, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist die Verwendung von Apps wie Too Good To Go oder Foodsharing.at. Diese Apps ermöglichen es, überschüssige Lebensmittel zu günstigen Preisen zu kaufen, bevor sie im Müll landen.
  10. Entsorge deine Lebensmittel richtig und recycle! Muss dennoch das eine oder andere Lebensmittel in den Müll, ist die Aufrechterhaltung des Kreislaufes der Lebensmittel wichtig: Entsorge und recycle Lebensmittel immer im Bio-Müll oder am Kompost, damit sie wieder in die Erde gelangen.

Du siehst: Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem, aber jede:r kann etwas dagegen tun! Um die enorme Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist ein Umdenken erforderlich – sowohl in der Politik und Lebensmittelproduktion als auch bei jedem und jeder von uns. Wir müssen bewusster mit unseren Ressourcen umgehen und uns bemühen, die Menge an Lebensmitteln zu reduzieren, die wir wegwerfen. Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir einen Unterschied machen und dazu beitragen, die Welt zu einem nachhaltigeren Ort zu machen. Wenn du auf der Suche nach noch mehr Tipps, Hintergrundinfos und Inspiration zu diesem Thema bist, können wir dir den Blog unseres Netzwerkpartners Zero Waste Austria sehr empfehlen: https://www.zerowasteaustria.at/blog

Quellen:

zurück zur Übersicht