Blog, 09.05.2023

Wertvolles Brot - wie wir bei brotsüchtig aus altem Brot Neues schaffen

Brot ist seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel und ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kultur. Aber heutzutage wird Brot oft industriell hergestellt, was zu einer Wegwerfkultur und unnötiger Lebensmittelverschwendung führt. Die Bio-Bäckerei brotsüchtig verfolgt seit sieben Jahren das Ziel, die Brotkultur in Österreich zu bewahren und weiterzuentwickeln und die Produktionsmengen so zu planen, dass Überbestände vermieden und Lebensmittelverschwendung reduziert wird. Wie das funktioniert, erzählt uns die Bio-Bäckerei brotsüchtig in diesem Beitrag:

Seit Jahrtausenden gilt Brot als eines der wichtigsten und wertvollsten Grundnahrungsmittel in weiten Teilen der Welt. Die alten Ägypter:innen, die den Sauerteig vor etwa 6.000 Jahren entdeckten, legten einst den Grundstein für unsere heutige Brotkultur. So hat sich Brot zu einem vielfältigen und köstlichen Produkt entwickelt, das Handwerkskunst und Tradition vereint. Doch oft erfährt Brot heutzutage nicht mehr die Wertschätzung, die es verdient: Industriell hergestelltes Brot aus Backmischungen, mit künstlichen Zusatzstoffen und Geschmacksverstärkern und ohne Sauerteig ist billig und schnell verfügbar, aber auch schnell vergessen und weggeworfen. Jedes Jahr landen alleine in Österreich rund 210.000 Tonnen Brot und Gebäck im Müll. Brot ist in Österreich sogar zu einem der am häufigsten weggeworfenen Lebensmittel geworden. Wir von der Bio-Bäckerei brotsüchtig finden das nicht nur schade, weil wir Brot in seiner ganzen Vielfalt leben und in seiner Qualität erhalten und weiterentwickeln wollen, sondern auch unverantwortlich. 

Handwerk und regionale Zusammenarbeit - der Grundstein für die Wertschätzung des Lebensmittels Brot 

Seit nunmehr sieben Jahren wollen wir als Bio-Bäckerei brotsüchtig die Brotkultur in Österreich sowie die Vielfalt an handwerklich hergestelltem Brot und Gebäck bewahren und weiterentwickeln: Wir kreieren unsere eigenen Rezepturen, alle unsere Zutaten werden manuell gemischt, jeder Laib Brot, jedes einzelne Gebäcksstück wird von Hand geformt. Wir nutzen die beispiellose Verfügbarkeit von regionalen, biologischen Rohstoffen, beziehen sie – wo immer möglich – direkt von unseren Produzent:innen und holen unsere Partner:innen und ihre wertvolle Arbeit aktiv vor den Vorhang. So wissen unsere Kund:innen bei jedem Bissen: Jedes Stück Brot oder Gebäck ist wertvoll, weil viel Handwerk und Leidenschaft – sowohl die unserer Bäcker:innen als auch die unserer Rohstoff-Lieferant:innen – hineingeflossen ist. 

Achtsamkeit statt Bedeutungslosigkeit: Bedarfsgerechte Produktion

Seit Anfang an setzen wir uns auch aktiv gegen die wachsende Wegwerfkultur ein. Unter dem Leitsatz "Achtsamkeit statt Bedeutungslosigkeit" verwenden wir moderne IT-Lösungen, um die Produktion unserer Waren bedarfsgerecht zu planen, Überbestände ebenso wie Ausverkäufe zu vermeiden. Historische Verkaufsdaten fließen ebenso wie kalendarische Faktoren wie Wochentage oder spezielle Feiertage und kurzfristige Bewegungen wie Wetter und lokale Veranstaltungen in die Prognosewerte für unsere vier Shops ein. So schaffen wir eine Retourenquote von deutlich weniger als zehn Prozent. 

Verwenden statt verschwenden: Altbrot als wertvolle Zutat

Besonders stolz sind wir darauf, dass wir durch unsere traditionelle Arbeitsweise Altbrot als Rohstoff wiederverwenden können. Brotreste zermahlen wir mit einer Reibe und trocknen sie. Die getrockneten Altbrot-Brösel gießen wir mit Wasser auf, lassen sie einige Stunden ruhen und verarbeiten sie als sogenanntes Quellstück weiter. Das Quellstück erhöht den Wassergehalt im Teig, wodurch das Brot feuchter wird und länger frisch bleibt, verleiht dem Brot aber auch ein intensiveres Aroma und eine saftigere Krume. Wir verwenden maximal zehn Prozent Altbrot (berechnet vom Gesamtgewicht der Mehlmenge), um sicherzustellen, dass der Teig nicht zu weich oder das Brot zu feucht wird. Das ist nicht nur ökologisch und ökonomisch sinnvoll, wir lassen damit auch eine gute Praxis traditioneller Backkunst weiterleben.

Gutes von gestern: helfen, nicht wegwerfen

Durch die Verwendung von Altbrot als wertvollen Rohstoff beim Backen versuchen wir unvermeidbare Retouren möglichst sinnvoll zu nutzen. Zudem geben wir unseren Kund:innen gerne Tipps, wie sie unsere Produkte richtig lagern, damit sie möglichst lange frisch bleiben und gut schmecken. Wir haben auch stets den einen oder anderen Rezepttipp parat, wie nicht mehr ganz frisches Brot noch in ein köstliches Gericht verwandelt werden kann (Hier gibt's ein Rezept für einen Spätfrühlingssalat mit köstlichem Brot-Haselnuss-Crunch). 

Bleibt dennoch am Ende des Tages noch etwas übrig, ist klar: Bei uns landet kein Laib Brot, kein Stück Gebäck im Müll: Überschüssige Produkte spenden wir an soziale Einrichtungen wie lokale Sozialmärkte und Tafeln in Linz und Wels, um Menschen zu unterstützen, denen es schwer fällt, sich frisches Brot zu leisten oder sich ausreichend zu ernähren. 

Mehr über uns und unsere Arbeit erfährst du unter https://www.brotsuechtig.at/ 

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