Honig wie vor 150 Jahren

Michael Schachinger aus Rutzenmoos belebt altes Imkerhandwerk wieder: Er erntet Honig quasi wie vor 150 Jahren und lässt seinen Bienen Zeit, um sich ihren Stock mit Naturwabenbau selbst einzurichten. Am 11. Jänner stellt er seine Arbeitsweise vor und lädt alle Interessierten herzlich zum Vortrag ins OKH Vöcklabruck ein.

Neben Schleuder- und Wabenhonig kennt die Honigverordnung auch den so genannten Tropfhonig noch: Doch praktisch wurde er über Jahrzehnte nicht mehr angeboten. Bis zur Erfindung der Honigschleuder im Jahr 1865 war diese ursprüngliche Form der Honiggewinnung noch Standard. Dann geriet der Tropfhonig wegen seiner verhältnismäßig geringen Erntemengen völlig in Vergessenheit. 

Michael Schachinger wollte das ändern und gründete im Jahr 2016 mit Unterstützung seines Bruders Richard die „Stockwerk Naturwabenimkerei“: Die beiden Brüder lassen den Honig langsam und rein durch die Schwerkraft aus den Waben fließen, anstatt ihn zu schleudern. Durch die schonende Ernte bleiben im Tropfhonig viele Aromen und Inhaltsstoffe wie Pollen und Propolis erhalten. Da sie nur einmal im Jahr ernten, spiegelt sich im Honig das gesamte Blüten- und Waldjahr wider. Außerdem setzen die beiden auf Naturwabenbau und verzichten auf vorgepresste Wachsplatten: So können die Bienen den Großteil ihres Wabenwerks selbst gestalten. Das dauert zwar länger und verringert den Honigertrag: Trotzdem ist dieser Naturwabenbau für die beiden – neben der Biozertifizierung – ein wesentlicher Bestandteil einer ökologischen Imkerei. 

Auf die Teilnehmenden warten spannende Einblicke in diese traditionelle Honigernte und den Naturwabenbau der Bienen sowie eine Vorstellung mit Verkostung von Tropfhonigen. Der Vortrag findet um 19:00 statt: Die Teilnahme ist kostenlos, um kurze Anmeldung via post@stockwerkhonig.at wird gebeten. Weitere Infos sind auf der Website www.stockwerkhonig.at zu finden.