Arche des Geschmacks

Kritzendorfer Ribisel

Als die Reblaus ganze Weinkulturen vernichtete, stiegen viele Bauern auf Johannisbeeren um. Rund um Klosterneuburg besonders auf die Kritzendorfer Ribisel.

Es war die Reblaus, die der Kritzendorfer Ribisel dereinst zu einem ziemlich steilen Aufstieg verhalf: Als diese ganze Weinkulturen vernichtete, stiegen viele österreichische Bauern auf den Anbau von Johannisbeeren um. Nicht nur konnten diese als Tafelfrüchte verkauft, auch Ribiselwein konnte für die Wiener Märkte produziert werden.

Zwischen 1860 und 1920 wurde die Kritzendorfer Ribisel – die ursprünglich vermutlich aus Italien stammt – in der Region um Klosterneuburg die verbreitetste Sorte. Von dem davor häufig kultivierten „Weisstieler“ unterschied sie sich durch ihre größeren Früchte. Diese sind rund, kirschrot und schmecken selbst in der Vollreife noch leicht säuerlich.

Heute findet sich die Kritzendorfer Ribisel noch in wenigen privaten Gärten und ist vereinzelt in Baumschulen zu erwerben. Für den Handel wird sie nicht mehr kultiviert, auch Ribiselwein wird keiner mehr erzeugt. Es wird jedoch versucht, die alte Sorte wieder vermehrt in Umlauf zu bringen und sie zu Ribiselwein, Ribiselmarmelade und Sirup zu verarbeiten.

Auf einen Blick:

Arche des Geschmacks

Kritzendorfer Ribisel

Paulina Zottl
4550 Kremsmünster
Wolfgangstein 23