Arche des Geschmacks

Tauernschecken

Ziegen mit Charakter? Aber hallo! Die Tauernschecken sind eigenwillige, sehr freiheitsliebende und intelligente Tiere und für die Massentierhaltung vollkommen ungeeignet. Genau das hätte auch beinahe ihren Untergang bedeutet.

Charakteristisch für die „Tauernscheckenziege“ ist neben ihrem Verhalten vor allem ihr Scheckungstyp: eine zweifarbig schwarz-weiße oder sogar dreifarbig schwarz-braun-weiße Platten- oder Kuhscheckung, der die Ziege auch ihren Namen verdankt. 

Die Scheckenziege ist im felsigen Gelände der Hohen Tauern im Salzburger Land, vor allem im Rauristal, aber auch in Kärnten, Osttirol, Oberösterreich und Vorarlberg verbreitet. Die hierzulande heimische Ziegenrasse ist robust sowie vital und hat harte Klauen, sodass sie perfekt für die Landschaftspflege in Extremlagen geeignet ist. 

Als Mehrnutzungsrasse wird die Tauernscheckenziege für die Fleisch- und Milcherzeugung genutzt. Aus der Milch wurde früher original Pinzgauer Käse hergestellt. Das Fleisch ist nicht nur aromatisch im Geschmack, sondern auch fettärmer als Lammfleisch, eiweißreich und fett- sowie cholesterinarm. Es hat zu Ostern, zu Pfingsten und im Herbst Saison und wird als regionale Spezialität zubereitet, etwa als traditionelles Osterkitz oder Terlaner Spargelkitz. Weil im Gegensatz zu modernen Ziegenrassen der Fleischertrag der Tauernscheckenziege allerdings wenig ergiebig ist und eine Haltung in Massen aufgrund der strengen Ranghierarchie, ihres Freiheitsdrangs sowie ihrer Neugier unmöglich ist, wurde sie zunehmend verdrängt, sodass für die Bewahrung der Rasse Schutz- und Erhaltungszuchtprogramme notwendig geworden sind.

Auf einen Blick:

Arche des Geschmacks

Tauernschecken