Zeit | 18:00 - 22:00 Uhr |
Ort | TAURISKA-Kammerlanderstall |
Link | |
Convivium / | Slow Food |
Vor etwa 80 Jahren war es in ländlichen Gegenden noch gang und gäbe, dass Menschen, insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, für nur wenig Taschengeld auf einem Bauernhof arbeiteten. Häufig erhielten sie als Gegenleistung lediglich Kost und Logis, was in den oft schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen dieser Zeit als ausreichend galt. Die Arbeit auf dem Hof war hart, körperlich anstrengend und verlangte von den jungen Menschen nicht nur viel Ausdauer, sondern auch ein hohes Maß an Entbehrungsbereitschaft.
Franz Innerhofer und Georg Eberl, zwei bedeutende Schriftsteller, die selbst in solchen Verhältnissen aufgewachsen sind, haben ihre persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen in literarischer Form verarbeitet. In ihren Romanen, darunter "Schöne Tage" von Innerhofer und "Ich war ein lediges Kind" von Eberl, zeichnen sie ein eindringliches Bild des entbehrungsreichen Lebens auf dem Land. Sie berichten von den harten Bedingungen, unter denen sie als Kinder und Jugendliche aufwuchsen, und von den zahlreichen Herausforderungen, denen sie sich täglich stellen mussten.
Besonders eindrucksvoll schildern die Autoren das schwere Los lediger Kinder, die in dieser Zeit oft keine eigene Familie hatten und somit völlig auf sich allein gestellt waren. Diese Kinder mussten nicht nur körperliche Arbeit verrichten, son dern auch psychische Belastungen ertragen, da sie häufig am Rande der Gesellschaft standen und kaum Unterstüztung erhielten.
Es liest Carly Rabanser.
Aus wissenschaftlicher Perspektive diskutieren zum Thema Silvia Bengesser-Scharinger (Literaturarchiv Salzburg) und Monika Brunner-Gaureck (Regionalsmuseumsleiterin) moderiert von Robert Kleindienst (Autor). Sie rekurrieren auf aktuelle Forschungsergebnisse, die die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse jener Zeit beleuchten und dazu beitragen, das historische Bild des ländlichen Lebens zu vervollständigen. Es wird aufgezeigt, wie das System der Dienstboten funktionierte, welche Rolle es in der Gesellschaft spielte und wie es das Leben vieler Menschen über Generationen hin weg prägte.
Nach der Lesung und dem Dialog erwartet die Besucher:innen ein Kunst- und Gaumenerlebnis. Motto: Bramberger Apfelsaft trifft Slow Food Pinzgau.
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