Als Isabella und Nikolaus Bösch-Weiss im Jahr 2012 ihren Hof in St. Stefan im Rosental kauften und von der Großstadt aufs Land zogen, war für die gebürtige Wienerin und den Vorarlberger klar: Sie wollten nicht nur zu Selbstversorger:innen werden, sondern mit ihrem eigenen kleinbäuerlichen Betrieb auch ein zukunftsfähiges Gegenmodell zur industrialisierten Landwirtschaft erhalten – und Wissen über Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion weitergeben.
„Käse zu machen ist ein bisschen Magie.“
Isabella & Nikolaus Bösch-Weiss
Kennengelernt haben sie sich in Wien während des Studiums: Isabella studierte Sozioökonomie, Niko Volkswirtschaft. Da beide zuvor hauptberuflich im Bildungsbereich tätig waren, war schon bei der Suche nach einem geeigneten Hof klar, dass sie die Arbeit am Hof mit ihrer Erfahrung verbinden würden und nicht nur sich selbst, sondern auch interessierte Gäste „hofwärts“ bewegen würden.
Der Koglerhof im südoststeirischen Rosental erwies sich als idealer Ort für die beiden. Ihn biologisch zu bewirtschaften, war für Isabella und Niko von Beginn an selbstverständlich. Heute prägt Vielfalt den Hof: ein großer Gemüsegarten, Streuobstwiesen mit mehr als 50 Bäumen rund ums Haus, eine bunte Hühnerschar und drei Herden Krainer Steinschafe. Während Garten, Hühner und Honig vorerst der Selbstversorgung dienen, bilden die Krainer Steinschafe das Herzstück des Hofes – ihr Fleisch, die Wurstprodukte und Felle verkaufen Isabella und Niko direkt ab Hof.
Für Krainer Steinschafe haben sich die beiden entschieden, weil die alte, genügsame und sehr resiliente Rasse gut zur hügeligen Gegend passt. Mittlerweile grasen rund 65 Tiere samt Lämmern unter Apfel-, Nuss- und Pfirsichbäumen. Vielfalt herrscht auch innerhalb der Herde – neben den typisch dunklen Steinschafen gibt es auch schwarze mit weißen Flecken, und sogar ganz weiße Tiere mischen sich ab und an darunter. Die Krainer sind nicht nur wegen ihres Fleisches wertvoll – ursprünglich wurden sie auch als Milchschafe gezüchtet. Und so liegt es nahe, ihre Milch für die Käseherstellung zu nutzen. „Ich probiere gerne herum mit dem, was da ist“, sagt Isabella.
Wenngleich Isabella und Niko den Käse bislang vor allem für den Eigenbedarf herstellen, war für sie klar: Das Handwerk des Käsemachens möchten sie teilen – denn: „Käse zu machen ist ein bisschen Magie“, wie Isabella sagt. Diese Magie wollen sie in ihren Workshops erlebbar machen. Nach einem Rundgang zur Schafweide – inklusive Begegnung mit den zutraulichen Krainern, die auf Namen wie „Elvira“ und „Clarissa“ hören – geht es zurück in die Workshop-Küche. Dort wartet die Milch darauf, in Frischkäse verwandelt zu werden – mit Zutaten, die jede und jeder auch zuhause leicht zur Verfügung hat. Denn das Nachmachen und Wiederholen ist ausdrücklich erwünscht.
„Gleich wird’s magisch“, kündigt Isabella an, als die Milch im Topf beim Erhitzen ausflockt. Mit sicherer Hand zeigt sie, wie der Käsebruch in die Formen gefüllt wird, wie sie ihn würzt, mit Kräutern verfeinert und wie viel Zeit er braucht, bis er fertig abgetropft ist und angeschnitten werden kann. Tipps und Tricks aus ihrer jahrelangen Erfahrung gehören genauso dazu wie Hinweise, wie die übrig gebliebene Molke weiterverwendet werden kann. Und dann hält man tatsächlich ein Stück selbst gemachten Frischkäse in der Hand. Das ist unbestritten Magie.
Zum Abschluss wird der Picknickkorb gepackt: Der frisch gemachte Käse wandert ebenso hinein wie Isabellas ofenfrisches Gebäck, Spezialitäten aus dem Gemüsegarten und Fleisch bzw. Wurst von den eigenen Tieren. Auf Wunsch kann der Picknickkorb auch ganz vegetarisch gepackt werden. Auf einem ausgemähten Streifen Wiese wandern wir hinauf hinters Haus. Zwischen blühenden Blumen und im Schatten der alten Obstbäume breiten wir Decken und Schaffelle aus. Gemeinsam wird gejausnet – mit Blick auf die umliegende Landschaft, den Schafen im Hintergrund und freilich unserem selbst gemachten Käse.
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