Convivium

Tirol

Der Beginn von Slow Food Tirol geht auf einen Besuch von Carlo Petrini in Innsbruck zurück. In der Folge bildete sich eine Gruppe engagierter Personen, mit dem Ziel, die Slow Food Prinzipien gut, sauber und fair im Raum Tirol umzusetzen.

Das Convivium Slow Food Tirol wird von DI.in Elisabeth Senn geleitet. Sie ist Architektin, Mediatorin, Biobäuerin und Permakulturspezialistin. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Förderung regionaler, nach den Prinzipien gut, sauber und fair produzierter Lebensmittel sowie auf der Stärkung der Ernährungssouveränität. Neben ihrer fachlichen Arbeit ist sie eine leidenschaftliche Köchin und Genießerin. Als stellvertretender Convivienleiter engagiert sich Dr. Herbert Pümpel. Er ist Meteorologe und Klimaexperte und arbeitet unter anderem für die World Meteorological Organization sowie für nationale und internationale Organisationen. Sein fachlicher Fokus liegt auf den Klimafolgen für Verkehr, Tourismus und alpine Regionen mit alpiner Landwirtschaft. Dr. Pümpel ist seit rund dem Jahr 2000 in der Slow-Food-Bewegung aktiv und bringt seine Expertise ebenso wie seine Leidenschaft fürs Kochen und für Wein in die Arbeit des Conviviums ein.

Die Schwerpunkte der Vereinstätigkeit liegen im Bereich Ernährungsfairness, -sicherheit und -souveränität. Dazu zählen unter anderem Aktionen zur Lebensmittelrettung in der Innsbrucker Altstadt und in Stadtteilzentren sowie Kochaktionen im Dinnerclub bzw. im Integrationshaus Innsbruck. Darüber hinaus beteiligt sich das Convivium aktiv an regionalen und überregionalen Projekten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Jugend- und Kinderarbeit. Diese umfasst Vorträge, Tastings und Kochaktionen an Tiroler Schulen sowie die Initiierung von Gärten.

Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Agrarmarketing Tirol sowie der Vereinigung „Bio vom Berg“ zur Förderung von Produzent:innen, die nach Slow Food Prinzipien arbeiten und diese weitertragen.

Zur Unterstützung regionaler Produkte im Rahmen der „Arche des Geschmacks“ arbeitet Slow Food Tirol mit dem Tiroler Grauvieh Zuchtverband sowie mit dem Wildschönauer „Krautinger“ zusammen. Weitere Kontakte bestehen zu Züchter:innen des Tiroler Braunen Bergschafs sowie zur Fischzucht im Rahmen von Projekten zur Rückzüchtung alter Sorten, etwa der Urforelle. Auch die Prügeltorte ist für eine Aufnahme in die Arche des Geschmacks vorgesehen.

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens von Slow Food Tirol am Terra Madre Day 2024 wurde die Zusammenarbeit mit Slow Food Südtirol/Trentino vertieft und als Grundlage für eine Kooperation in der Euregio Tirol–Südtirol–Trentino weiterentwickelt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit nahm Slow Food Tirol 2024 am Käsefestival in Sand in Taufers teil. Zudem hielt Herbert Pümpel beim Terra Madre Kongress in Turin im September 2024 einen Vortrag zum Thema „Slow Food Prinzipien als Risikomanagement im Klimawandel“ (in italienischer Sprache).

Slow Food Tirol versteht sich als aktiver Partner von Produzent:innen und Wissenschaft in den Bereichen Ernährung, Klimawandelanpassung sowie Ernährungssicherheit und -gerechtigkeit. Bestehende Kooperationen mit Universitäten und Verbänden unterstreichen diese Ausrichtung. Das Convivium sieht sich darüber hinaus als Botschafter für einen zukunftsfähigen Genuss sauberer, guter und fairer Lebensmittel.

Die alpine Landwirtschaft ist dabei mit besonderen Rahmenbedingungen konfrontiert: Einerseits ermöglichen die selektiven Bedingungen hochalpiner Regionen herausragende Qualitäten pflanzlicher und tierischer Produkte, andererseits stellen klimawandelbedingte Stressoren wie Trockenheit sowie abrupte Temperatur- und Wetterwechsel große Herausforderungen dar.

„Unser Anliegen ist die Förderung regionaler, gut, sauber und fair produzierter Lebensmittel sowie der Ernährungssouveränität.“

Dr. HERBERT PÜMPEL
SLOW FOOD TIROL
STELLVERTRETENDER CONVIVIENLEITER